Unsere Werkzeugkiste – Achtung, Schleichwerbung!

Mein Onkel Bernd, der Bruder meiner Mutter, ist ein echter Bastler und total technikbegeistert. Die handwerkliche Begabung liegt hier in der Familie, denn mein Opa war von Beruf Schreiner und konnte – so sah es für mich als Kind zumindest aus – ALLES bauen. Immer wenn wir meinen Onkel besuchen geht das mit einem anschließenden Investment einher. Sei es ein cooles neues und total praktisches Produkt oder wie in dem Fall, den ich euch hier erzählen möchte, Werkzeug.

An einem schönen Sommertag saßen wir draußen auf der Terrasse und genossen das leckere Essen, das meine Tante Christine wie immer liebevoll zubereitet hatte. Naja, und dann kam irgendwie das Gespräch auf Werkzeuge und Akku-Geräte im Allgemeinen.

„Kennt ihr Bosch blau? Ich hab mittlerweile fast die ganze Serie davon!“

Nee, nie gehört. Mein Onkel sprang also kurzerhand auf und holte ein paar kleine und sehr handliche Geräte aus seinem Schuppen. Allen voran ein Akkuschrauber. Alle Geräte hatten den gleichen 12 V Akku und erstaunlich viel Kraft.

Wir waren sehr begeistert, denn für unser anstehendes Decks-Projekt brauchten wir auf jeden Fall noch einen Akkuschrauber. Und hier gäbe es auch noch andere passende Geräte, die ebenfalls für unser Großprojekt nützlich wären. Bisher hatten wir eigentlich nur ein einziges brauchbares Gerät an Bord, einen Fein Multimaster mit 230V Anschluss. Der gehörte aber erstens Christians Papa (der ihn langsam gern zurück haben wollte) und erforderte außerdem immer einen Landstromanschluss, denn unser Wechselrichter ist mit diesem dicken Gerät völlig überfordert.

Wie gesagt, auf jeden Besuch folgt ein Investment.

Neben dem Akkuschrauber kauften wir uns auch gleich noch einen kleinen Exzenter-Schleifer, den wir später sehr viel für unser Deck benutzen sollten. Und da wir viel Arbeit erwarteten, gönnten wir uns auch gleich einen etwas größeren Akku dazu.  

Es folgten noch eine Stichsäge, eine wahnsinnig handliche kleine Flex, ein Oszilationsgerät (ähnlich dem Fein Multimaster) und – was ich schon immer mal haben wollte, eine Kantenfräse. Praktischerweise lagen zwischen diesen Anschaffungen noch Weihnachten und unsere Geburtstage…

Der Exzenter-Schleifer hat gleich einen Stutzen für eine Absaugung angebaut. Hier kann man entweder den mitgelieferten kleinen Beutel aufstecken oder einen Staubsauger anhängen. Der Akku hält erstaunlich lange und da wir mehrere Akkus haben können wir immer einen aufladen, während wir einen anderen verwenden.

Bei der Stichsäge waren wir uns erst nicht ganz sicher, ob wir sie viel nutzen würden. Ohne Führung wäre es schwierig gerade Schnitte hinzubekommen. Dieses kleine Teil war aber Gold wert, als wir anfingen das Deck zu bearbeiten. Wir mussten etliche kleine Ausschnitte machen und spätestens als die Ausschnitte für die Speigatten und der neue Fisch zu sägen waren, wären wir ohne die kleine Stichsäge aufgeschmissen gewesen.

Christian hat dieses Gerät mittlerweile richtig gut im Griff!

Die Flex ist der Knaller! Die ist so handlich und klein, dass man sie leicht unterschätzt und auch wenn wir sie noch gar nicht so oft benutzt haben, war sie doch die wenigen Male unglaublich hilfreich. Dadurch, dass die Flex so klein ist, kommt man mit ihr in alle Ecken. Als wir den Wasserhahn in unserer Pantry austauschen mussten klemmte hier mal wieder irgendeine Schraube im Schrank. Die hätten wir ohne die kleine Flex nie im Leben raus bekommen.

Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum wir die Anschaffung dieses Gerätes für eine gute Idee halten. Auf jedem Segelboot sollte ein großer Seitenschneider oder ähnliches mitfahren. Falls einem mal – wir wollen es natürlich nicht hoffen – der Mast runter kommt, muss man in der Lage sein, die Wanten möglichst schnell durchzuschneiden um den Mast im Zweifelsfall komplett lösen zu können. Auch wir haben einen Seitenschneider griffbereit in der Backskiste, aber ehrlich gesagt ist das Ding schon ziemlich verrostet… Mit der kleinen Flex wäre das Kappen der Wanten deutlich einfacher! Wir müssen nur darauf achten immer einen vollen Akku dabei zu haben.

Vom Oszilationsgerät waren wir am Anfang nicht so begeistert, weil es beim ersten Anschalten einen Höllenlärm machte – zumindest im Vergleich zu den anderen, insgesamt relativ leisen Geräten. Hier muss man sagen, dass wir jahrelang mit dem riesigen Fein Multimaster hantiert hatten, der natürlich deutlich mehr Kraft hatte (weil kein Akku-Gerät). Mittlerweile haben wir das kleine Teil aber sehr zu schätzen gelernt. Vor allem der dreieckige Schleifteller ist wirklich super, wenn man mal in kleinen Ecken was schleifen muss. Man kann sogar auch hier eine Absaugung anbauen, die allerdings nicht ganz so gut funktioniert wie die vom Exzenterschleifer.

Fehlt noch die Kantenfräse. Zu der Zeit, als wir unser Deck restaurierten schauten wir gern abends mal in den YouTube Kanal von SailLife. Hier restaurierte ein gut gelaunter Däne namens Mads seine Warrior 38 und zwar so gründlich, dass wir uns manchmal fast ein bisschen für unsere Arbeit schämten. Die Videos sind wirklich toll gemacht und es lohnt sich hier mal reinzuschauen, wenn man Lust auf Bootsbauvideos hat (mittlerweile segelt er sogar). Immer wieder baute Mads irgendwas aus Holz und fürs letzte Finish fräste er die Kanten rund. Das sah toll aus! Er selbst sagte in einem der Videos, dass das Abrunden der Kanten immer aus einem einfachen Stück Holz ein kleines Schmuckstück machte. Wir stimmten zu und kauften uns endlich auch eine Kantenfräse.

Und ja, wir können bestätigen, dass alles schöner aussieht, wenn die Kanten abgerundet sind.

Es gibt noch einige weitere Geräte aus dieser Serie, aber für unsere Zwecke haben wir erst mal alles was wir brauchen. Langfristig wäre zwar auch die Kreissäge noch ziemlich toll, aber dafür braucht man dann wirklich eine anständige Führung.

Falls ihr euch jetzt fragt, ob Bosch uns für die Schleichwerbung bezahlt – nein. Wir sind einfach nur begeistert von diesen Werkzeugen und wir haben gelernt, dass bei allem was man so baut nichts wichtiger ist als gutes Werkzeug (das wird wahrscheinlich auch jeder Handwerker bestätigen können). Daher teilen wir gern unsere Erfahrung mit euch und falls ihr selbst gerade plant ein größeres Projekt anzugehen, dann hilft euch das vielleicht ja weiter.

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