Wenn man länger unterwegs ist muss man unter Umständen viel Nahrung dabei haben. Will man sich nicht ausschließlich von Dosensuppen oder anderen Fertigessen ernähren, dann braucht man vor allem frisches Obst und Gemüse.
Vor allem in den südlicheren Breiten und in der Karibik gibt es noch dazu eine phantastische Auswahl an frischen, exotischen Früchten, die größtenteils deutlich geschmacksintensiver sind als alles, was man in deutschen Supermärkten so kaufen kann. Ich dachte immer, dass ich die meisten Obstsorten kenne, aber in der Karibik gab es trotzdem noch so einiges zu entdecken, was ich noch nie probiert hatte. Von Stachelgurken über Golden Apples, Tomatillos und vielen weiteren abgefahrenen Früchten, die man dort überall bekommt.
Obst und Gemüse hat nur leider den Nachteil, dass es schnell verderben kann, insbesondere, wenn man es nicht richtig lagert. Die Hitze, die uns unterwegs die meiste Zeit über begleitet tut ihr Übriges dazu…
An Bord ist es also eine gute Idee, das Obst und Gemüse in Netzen aufzuhängen. Einerseits führt das dazu, dass alles jederzeit ganz gut durchlüftet ist und sich so nicht so schnell Schimmel bildet, andererseits werden die empfindlichen Früchte nicht so stark gequetscht und zusätzlich spart es natürlich auch noch jede Menge Platz. Es kann schon mal vorkommen, dass man sich beim Aufstehen die Rübe an einer Ananas stößt, aber das ist nun mal so an Bord…
Da die Krassy im Salon mit praktischen Haltegriffen unter der Decke ausgestattet ist, fanden wir natürlich sofort den richtigen Lagerort für unsere leckeren Vorräte. Für unsere erste Reise kaufte ich ein einfaches Netz und nähte dies umständlich mit Gurtband zu einer kleinen Hängematte.
Meine Freundin Silke von der Walross 2.1 kam auf die Idee die Netze einfach zu häkeln. Gute Idee! Meine ersten Versuche waren nicht besonders hübsch, erfüllten aber ihren Zweck.
Gehäkelt habe ich schon seit meiner frühen Kindheit und ich kann stundenlang einfach nur dasitzen und riesige Projekte häkeln. Das entspannt mich total und fasziniert Christian immer wieder, der diese Tätigkeit unendlich langweilig findet. Abends vor dem Fernseher nach einem langen Arbeitstag muss ich meine Hände beschäftigen, sonst schlafe ich nach 5 Minuten ein. Also Kopf aus und Häkelnadel raus.
Im Lockdown gab es ja bekanntlich außergewöhnlich wenig zutun und so suchte ich mir auch hier ein paar Häkelprojekte. Nachdem ich drei riesige Kuscheldecken fertig hatte brauchte ich neue Ideen. Hm, vernünftige Gemüsenetze wären doch was!
Ich schnappte mir also ein paar Holzringe, die ich zunächst mit Mahagoni-Lasur anpinselte. Die Netze würde natürlich dunkelblau und cremeweiß werden. Eine Anleitung zu finden war quasi unmöglich, denn Hängematten für Gemüse brauchen wahrscheinlich nur Segler (und vielleicht noch Camper). Ich musste also etwas rumprobieren und mir schließlich selbst ein Muster überlegen. Mit ein bisschen Erfahrung ist das übrigens nicht allzu wild.

Ich fing vom ersten Ring aus an, legte die Maschen darum und häkelte mich dann in großem Netzmuster zum zweiten Ring herüber. So entstand eine kleine Hängematte, die stabil genug ist um auch mal eine größere Melone aufzunehmen. Die Netze müssen unter Umständen auch mal ein paar Kilos aushalten. Als ich einmal dabei war häkelte ich gleich mehrere dieser Netze, denn dummerweise hatte ich mir die Anleitung nicht aufgeschrieben. So lange ich noch dabei war konnte ich sie aus dem Gedächtnis abrufen, aber mittlerweile müsste ich selbst noch mal sehr genau hinschauen um meine Ergebnisse reproduzieren zu können. Zu den großen und vor allem großmaschigen Netzen kamen jetzt noch kleinere Netze, denn so etwas wie Cherrytomaten würde bei den großen Netzen einfach durch die Löcher purzeln… Hier hängte ich das ganze Netz an einem einzelnen Ring auf und häkelte es dabei so, dass nur oben eine Öffnung zum Befüllen ist und das Netz eher wie ein kleiner Beutel geformt ist.
Leider kann ich wie gesagt die Anleitungen nicht mehr widergeben, ich verspreche aber, dass ich sie aufschreibe sobald ich noch mal neue Netze häkeln muss (was bestimmt früher oder später passieren wird).
Wie lagert ihr euer Gemüse und falls ihr ebenfalls Gemüsenetze verwendet, wo habt ihr die herbekommen? Schreibt mir gern!
Smutje wünscht gutes Gelingen!