Ihr habt es bestimmt schon mitbekommen: Die Krassy ist jetzt auch auf Instagram. Social Media zeigt einem sehr zuverlässig wie alt man geworden ist. Während wir noch auf StudiVz unsere ersten Schritte in Sachen soziale Medien gemacht haben, kommen wir jetzt kaum noch hinterher. Für TikTok und Snapchat fühle ich mich tatsächlich schon zu alt, für Facebook manchmal zu jung. Immer mehr scheinen sich die sozialen Medien auf verschiedene Altersgruppen aufzuteilen.
Christian schaltet bei diesem Thema komplett ab und hat sich bestimmt schon seit 10 Jahren nicht mehr in seinen alten Facebook-Account eingeloggt.
Als wir mit der Restaurierung unseres Decks anfingen tastete ich mich dagegen langsam an Instagram heran. Ich eröffnete für die Krassy einen Account und postete zu Anfang ab und zu ein Foto, das unseren Fortschritt dokumentieren sollte. Ich achtete penibel darauf, dass immer alles ordentlich aufgeräumt war, bloß keinen Müll oder rumliegendes Werkzeug ins Bild lassen. So richtig realistisch zeigte das unsere Baustelle also nicht. Während der Arbeit am Deck war an Fotos oder gar Filmaufnahmen kaum zu denken. Wir waren viel zu beschäftigt mit der Arbeit selbst um dann auch noch alles hübsch in Szene setzen zu können… Also machte ich immer erst am Ende des Arbeitstages ein Bild und das landete dann auf Instagram.
Unsere Follower waren hauptsächlich Freunde und Bekannte, ich selbst folgte natürlich auch einigen Crews und so blieben wir zunächst in einer kleinen Blase. Nach und nach lernte ich, wie Instagram funktioniert (nicht, dass ich den Algorithmus verstehen würde, aber immerhin die Grundlagen). Aus unseren Fotos wurden Reels und statt immer hübsch aufgeräumt und aus der gleichen Perspektive wurden die Videos echter und vor allem aufwändiger.
Segelvideos sind ehrlich gesagt ziemlich langweilig. Man sieht ein bisschen Segelfläche, blauen Himmel, Wasser… immer das Gleiche. Aber Bootsbau gibt einiges her und mit einem vernünftigen Stativ und einer brauchbaren Kamera kann man kreative Videos machen, die noch dazu interessante Inhalte haben und Diskussionen anregen. Christian nervt es gelegentlich, dass er hier und da einen Moment warten muss bis die Kamera bereit ist, aber wenn die Videos fertig sind freut er sich meist darüber.
Eine Zeit lang steckte ich sehr viel Energie in neue Reels und überlegte mir immer neue interessante Contents. Wenn man ein 15 Sekunden langes Reel anschaut sieht es meist nicht nach viel aus, aber hier steckt oft sehr viel Arbeit drin. Mit meinen regelmäßigen Posts, vielen Interaktionen mit anderen Accounts und aufwändigen Reels sammelte sich innerhalb eines Jahres eine stattliche Followerschaft an. Innerhalb von nur 2 Jahren hatten wir über 1000 Follower.



Soziale Medien sind – wie wahrscheinlich mittlerweile jeder weiß – Licht und Schatten. Geschickt geschnitten oder in gut in Szene gesetzt kann das Leben manchmal deutlich bunter dargestellt sein, als es wirklich ist. Das ist nichts neues, aber manchmal kann es einem gehörig auf die Nerven gehen. Es gibt großartig gestaltete Kanäle und wunderschöne Videos zu interessanten Inhalten, aber es gibt auch Kanäle die einfach nur nerven. Hier und da setzen sich die Leute so sehr in Szene, dass es kaum auszuhalten ist. Ein bisschen „Insta-Life“ ist schön, aber wenn ich statt Segel-Content nur noch nackte Haut sehe (gerne mit dem Hinweis auf die ach so große Unsicherheit) oder sich im knappen weißen Kleidchen in der Brandung geräkelt wird, dann steige ich aus. Aber das ist ja das schöne an Instagram. Wenn ich was nicht sehen will, dann muss ich nicht.
In letzter Zeit ist es auf unserem Insta-Kanal etwas ruhiger geworden, denn wie gesagt ist die Planung und Herstellung der Videos sehr aufwändig, aber ich versuche trotzdem immer noch regelmäßig unsere Projekte zu dokumentieren und zu posten. Wenn wir unterwegs sind wird es sicher wieder mehr Content geben, allein schon, weil das Leben unterwegs deutlich interessanter ist als im schnöden Alltag zuhause.
Auf unserer Facebook-Seite werden zukünftig übrigens die gleichen Inhalte gepostet, Meta sei Dank. Wir planen übrigens keinen YouTube-Kanal, denn das wäre dann wirklich zu aufwändig. Wir wollen ja nebenbei auch noch ein bisschen segeln…
Folgt uns gern auf Instagram unter @krassy-sailing oder auf Facebook und lasst uns ein Like da!