Agadir, Marokko
Eigentlich wollte ich von unterwegs über unsere Überfahrt nach Marokko berichten. Nach dem ersten Tag war allerdings klar: wenn wir das machen, dann können unsere Familien zuhause wahrscheinlich nicht mehr schlafen, bis wir angekommen sind… Warum, das könnt ihr unten nachlesen. Heute bekommt ihr also dafür einen etwas längeren Bericht über unsere Fahrt nach Marokko. Es wird ein bisschen technisch und ihr werdet über den ein oder anderen Segelbegriff stolpern. Ich habe versucht alles so gut es geht kurz zu erklären, aber falls ihr Fragen dazu habt, dann lasst es uns natürlich gern in den Kommentaren wissen!
Und jetzt, viel Spaß beim Lesen!
Tag 1 – Atlantik 1 : Christian 0
Wir verließen Lagos wie geplant noch vor dem Mittag und setzten unsere Segel gen Süden. Unser Ziel, die Hafenstadt Agadir an der südlichen Atlantikküste Marokkos lag ca. 420 Seemeilen entfernt. Für diese Strecke würden wir ca. 3-4 Tage brauchen, je nachdem wie schnell wir vorankämen.
Da dies nach langer Zeit unser erstes richtiges Atlantik-Seestück war (ausgenommen der Biskaya), waren wir beide ein klein wenig aufgeregt. Es war ein ordentlicher Wind aus nördlicher Richtung und die entsprechende Dünung vorhergesagt. Ich hatte mir gleich morgens nach dem Aufstehen schon mal mein Pflaster gegen Seekrankheit aufgeklebt und hoffte nun, dass es auch gleich wirkt.
Der Wind wehte zunächst nicht ganz so achterlich wie versprochen, aber das lag einfach nur daran, dass die Steilküste des Cabo de São Vicente für ein bisschen Wirbel sorgte. Wir kamen gut voran, hatten das Großsegel im 1. Reff und die große Genua draußen.
Ca. 20 Meilen von der Küste entfernt ging es dann los. Eine dicke Schauerwolke schob sich auf uns zu und der Wind drehte auf, also wollten wir die Genua erst mal etwas verkleinern. Das ist einfacher als das Großsegel zu reffen und reicht für Böen meistens aus. Um die Genua ein bisschen einzurollen muss man die Schoten aufwerfen, was wir natürlich taten. Die allerdings rauschten uns aus den Händen und verwickelten sich vorne am Bug ineinander. Also nach vorne turnen, Schoten klarieren und weiter im Text. Um das Einrollen des Segels etwas zu erleichtern hatten wir den Kurs auf einen Vorwind-Kurs geändert und gerade als ich dafür das Großsegel aufmachte rumste es kurz und der Baum hüpfte ein gutes Stück hoch. Der Baumniederholer war abgerissen. Na toll… Das ist schon ein paar mal passiert und wir kontrollieren die Taille, die den Baum nach unten hält regelmäßig, aber bei Vorwind-Kursen steht der Niederholer immer unter besonders viel Spannung. Schlagende Segel sind da auch nicht hilfreich, aber in Summe war das alles wieder kein schlimmer Schaden. Wir reparierten die Taille vorerst und werden sie bei nächster Gelegenheit austauschen.
Jetzt aber musste erst mal das Groß runter. Nachdem sich die Genua-Schoten noch ein zweites Mal ineinander verwickelt hatten war die Genua endlich gerefft und wir ließen das Großsegel erst mal ganz fallen, denn der Windmesser zeigte in den Schauerböen Windgeschwindigkeiten von bis zu 32 Knoten an. Die See war entsprechend wild und natürlich bringen Schauerböen nicht nur Wind sondern auch Regen.
Zu allem Überfluss hatte sich die Halterung des Radars auch noch gelöst. Das war schnell wieder alles fest, aber es half nicht gerade in Punkto entspannte Überfahrt. Ach ja, und irgendwie war auch das Blatt unseres Scheibenwischers abgebrochen. Nicht so schlimm, das Ding ist mehr witzig als nützlich und ein neues Blatt brauchte er eh langsam mal.
Tja, und wenn ihr jetzt denkt, das war‘s schon, dann habt ihr euch natürlich getäuscht. Bei der Turnerei vorne an Deck in den Wellen hatte Christian‘s Mann-über-Bord-Alarm versehentlich ausgelöst. Wir hatten uns vor der Reise extra noch sogenannte PLBs (Personal Locator Beacons) gekauft. Das sind kleine Sender, die man in die Rettungswesten einbaut. Löst die Weste aus, werden auch die PLBs ausgelöst und senden einen AIS-Alarm aus. So merkt man erstens, dass jemand über Bord gegangen ist und kann zweitens seine Position anhand der AIS-Daten wiederfinden. Es gibt diese Dinger auch mit Satellitenverbindung. Die lösen dann direkt eine Rettungsaktion aus. In diesem Moment waren wir mehr als froh, dass wir „nur“ die AIS-Variante haben, denn wir beide merkten nicht gleich was los war. Der Plotter piepste wie verrückt, aber da ich am Steuer saß um das Boot im richtigen Winkel zum Wind zu halten, während Christian das Groß fallen ließ, konnte ich nicht nachsehen, was genau los war.
Kurze Zeit später, als wir den Alarm wieder abgestellt hatten, ging auch schon unsere Funke. Ein Frachter in der Nähe hatte das Notsignal aufgenommen und fragte nach, ob bei uns alles ok ist. Wir gaben Entwarnung und schickten zusätzlich noch an alle Schiffe in der Umgebung eine Funknachricht über den Fehlalarm raus. Ein Gutes hatte die Sache allerdings, denn so wussten wir zumindest, dass unsere PLBs gut funktionieren. Außerdem bestätigte sich unsere Kaufentscheidung. Hätten wir die Satelliten-Variante gekauft, wäre wahrscheinlich schon ein Hubschrauber unterwegs gewesen, bis wir den Fehlalarm bemerkt hatten.
Nach dieser Aktion mussten wir beide erst mal Luft holen… Wir waren jetzt mit der verkleinerten Genua gut aufgestellt, aber Christian wurde langsam immer blasser. Mein Skipper war seekrank!
Christian wird sonst nie seekrank, aber solche Stresssituationen schlagen sogar ihm gelegentlich auf den Magen. Verkehrte Welt, denn normalerweise bin ich es, die in solchen Verhältnissen etwas grün um die Nase wird.
Mit unserer Besegelung kamen wir ganz gut voran und so musste ich erst mal Christian etwas aufpäppeln. Salzkräcker und frische Luft halfen ein wenig und so konnten wir nur mit der Genua in die Nacht starten. Hier erwischte uns in Christians Wache noch mal eine Schauerböe, die heftigen Regen und ähnlich starke Böen wie schon am vorherigen Nachmittag mitbrachte. Puh, was für eine Nacht! Die See forderte uns für den ersten Tag ganz ordentlich heraus und ließ uns wissen, dass wir uns gefälligst ein paar anständige Seebeine wachsen lassen sollten…
Tag 2 – For the Night is dark and full of Terrors
Nach der anstrengenden Nacht waren wir am folgenden Morgen beide ein wenig matschig. Der Tag blieb trotz der hohen Wellen zum Glück relativ ruhig und so konnten wir beide nacheinander noch mal etwas Schlaf nachholen. Christian legte sich nach dem Frühstück direkt wieder ins Bett, denn ihm war immer noch etwas flau im Magen. Er hatte sogar seinen Kaffee verschmäht und so drängte ich ihn sich eine Tablette gegen Seekrankheit einzuwerfen. Ich weiß nur zu gut, wie man sich fühlt, wenn einem den ganzen Tag lang ein bisschen schlecht ist. Die Tablette und eine Mütze Schlaf stellten meinen Skipper zum Glück wieder her und so konnten wir am Nachmittag ganz in Ruhe den Spinnaker-Baum setzen. Der Wind hatte deutlich nachgelassen und zu langsam unterwegs zu sein konnten wir uns nicht erlauben, wenn wir Agadir bei Helligkeit erreichen wollten. Beim ersten Versuch das Großsegel wieder hochzuziehen fiel Christian ein Schäkel ohne Bolzen entgegen, der normalerweise den Unterliekstrecker sichert, also dafür sorgt, dass das Großsegel im Baum nicht nach vorne rutschen kann. Was war denn hier los?! Irgendwie bockte die Krassy, sie hat wohl keine Lust auf lange Überfahrten…
Der Bolzen war schnell ersetzt und irgendwann hatten wir dann endlich das Großsegel im 2. Reff hochgezogen und die Genua ausgebaumt.
Und weil ja noch immer nicht genug Scheiße passiert war stellten wir auch noch fest, dass sich einer der großen 8 Liter Wasserkanister in der Achterkabine auf die Matratze ergossen hatte… Matratze, Teppich und alles andere, was nass geworden ist müssen wir nach unserer Ankunft also erst mal trocken legen.
Jetzt ging es wieder in die Nacht und meine erste Wache war noch traumhaft schön. Wir kamen super voran und der wolkenlose Himmel strahlte mir mit unzähligen Sterne entgegen. Die Milchstraße war gut zu erkennen und immer wieder rauschten Sternschnuppen zwischen den funkelnden Sternen hin und her. Ich sah 2 Sternschnuppen, die locker auch als Kometen hätten durchgehen können. Man konnte beinahe das Rauschen des in der unteren Atmosphäre verglühenden Weltraumbrockens hören. Einmalig!
Zum Ende meiner Wache zog der Himmel aber langsam zu und in der Ferne blitzte immer wieder Wetterleuchten auf. Für den Rest der Nacht war das Programm. Wir bekamen wieder jede Menge Regen und um uns herum blitzte es die ganz Zeit. Nichts auf der Welt finde ich unheimlicher als Gewitter auf See, egal wie weit entfernt sie sind.
Unsere Gewitter spielten sich zum Glück in sehr hoch gelegenen Atmosphärenschichten ab und brachten uns auch dankbarerweise keinen Starkwind mit. Wir waren eher viel zu lahm unterwegs und so musste der Motor in der Nacht ein bisschen mitschieben. Normalerweise sind Nachtfahrten etwas anstrengend, aber auch wunderschön. In diesem Fall war es nur anstrengend und wir machten beide 3 Kreuze, als sich die Dunkelheit endlich etwas lichtete.
Tag 3 – Auch Neptun hat mal einen schlechten Tag
Als endlich wieder der Tag anbrach, funkelte uns nicht nur die Sonne entgegen, sondern wir bekamen auch wieder einen großartigen Segelwind. Mit dem 2. Reff im Großsegel und ausgebaumter Genua flogen wir durch die Wellen und genossen das Rauschen, wenn wir von den Wellenkämmen heruntersurften. Die Wellen waren immer noch steil, aber längst nicht mehr so chaotisch wie noch in den Tagen zuvor.
Wir holten beide immer mal wieder etwas Schlaf nach, hörten ein paar Podcasts und bestaunten die Wellen.
Am späten Nachmittag briste der Wind allerdings wieder auf und diesmal nicht zu knapp. Da die Wolken um uns herum schon merkwürdig zerklüftet ausgesehen hatten – ein Anzeichen für Starkwind – hatten wir zum Glück in weiser Voraussicht noch schnell das Großsegel geborgen. Die Genua hatten wir auf ca. ein Viertel ihrer Größe eingerollt und schon ging es los. Unser Windmesser zeigte Böen mit bis zu 34 Knoten an und trotz der winzigen Segelfläche rasten wir regelrecht die Wellen herunter. Das alles fühlte sich zum Glück sehr kontrolliert an, wir können aber gut und gern auf solche Böen verzichten.
Die Wellen, die sich hinter uns aufbauten sahen beeindruckend aus. Wie eine Wand aus Wasser erhob sich eine Welle nach der nächsten hinter uns, hob die Krassy in die Höhe und ließ sie dann wieder herunterrauschen. Das tiefblaue Wasser wurde dabei von weißem Schaum marmoriert und die bedrohlichen Wolkenberge taten ihr übriges um die Stimmung noch ein wenig schauriger zu machen. Aber wie gesagt, wir fühlten uns auf unserer Krassy sehr sicher. Wir haben viel Vertrauen in unsere schwedische Lady und bisher hat sie uns immer wieder gezeigt, dass dieses Vertrauen durchaus berechtigt ist. Das hier und da mal ein Schäkel bricht ist ganz normal, das passiert auf allen Booten und ist den meisten Fällen hauptsächlich nervig, aber nicht zu schlimm.
Zum Glück legte sich der wilde Wind zum Einbruch der Dunkelheit wieder. Unsere größte Sorge war es nämlich, dass wir die ganze Nacht hindurch mit den heftigen Böen würden kämpfen müssen. Unsere Wettervorhersagen hatten von Starkwind übrigens nichts erzählt…
Naja, und wie es eben immer so ist, nach dem Sturm kam die Flaute. Der Wind ließ immer mehr nach, sodass ich bereits in der ersten Wache den Motor anschmeißen und die Genua einrollen musste. Eigentlich sollte erst gegen Mitternacht oder sogar zum Morgen hin der Wind einschlafen, aber nun mussten wir leider doch ein paar Stunden mehr motoren als geplant.
Tag 4 – Salam aleikum – Willkommen in Marokko
Wie befürchtet stellten wir den Motor für den Rest unserer Überfahrt nicht mehr ab. Der Wind war weg und und sollte auch bis zum Abend nicht mehr wiederkommen. Ganz im Gegenteil, das bisschen, was noch an Wind da war, drehte sogar auf Süd und kam uns direkt entgegen. Zum Glück verschwanden mit dem Wind aber auch die Wellen, zumindest so weit, dass wir nicht mehr wie Flummies durch unser Boot flogen. Mittlerweile tat mir alles weh, denn in den vorherigen 3 Tagen musste jede Bewegung des Bootes gegengesteuert werden, egal ob man stand, saß oder lag. Jeder Muskel wurde herausgefordert um nicht von der Cockpitbank zu rutschen oder im Bett hin und her zu rollen.
Wir haben bei Nachtfahrten strenge Regeln an Bord. So darf beispielsweise der Wachgänger unter keinen Umständen das Cockpit verlassen. Falls irgendwas ist, muss der andere geweckt werden. Zusätzlich muss auch im Cockpit immer eine Sicherungsleine von der Rettungsweste zu einem extra dafür eingebauten Beschlag gelegt werden. Besonders in Bedingungen, wie denen auf dieser Überfahrt sind solche Regeln unerlässlich. Übrigens sichern wir uns auch immer mit einer Leine ab, wenn wir nach vorn an Deck gehen. Gerade wenn man mit Leinen hantiert oder den Genaubaum setzt, muss man besonders auch auf die Wellen achten und sich immer gut festhalten. Safety first ist hier der oberste Grundsatz an Bord!
Wir hatten in unserer Planung bereits vor der Abfahrt einen kleinen Puffer eingebaut, damit wir möglichst noch bei Helligkeit in Agadir ankommen konnten, auch falls der Wind doch weniger als geplant sein sollte. Im Schnitt lagen wir ganz gut in der Zeit, allerdings wurde es mit der Ankunft bei Tageslicht etwas knapp. Die Sonne geht hier sehr früh unter und wir schafften es gerade noch mit dem letzten Licht in den Hafen. Mehrere Versuche, die Marina per Telefon oder per Funk vorab zu erreichen scheiterten. Hier antwortete niemand.
Trotzdem fuhren wir in den Hafen ein und wurden direkt von einem winkenden Hafenmeister in eine Box geleitet. Der gute Mann sprach leider nur Französisch, also wurde ich gleich ein wenig herausgefordert. Dafür, dass ich vor vielen Jahren mal fließend diese Sprache gesprochen habe, machte ich eine ziemlich erbärmliche Figur… Ich muss dringend ein bisschen üben und vor allem das Spanisch, das wir ja intensiv gelernt und angewendet haben, vorerst wieder aus dem Kopf bekommen.
Ich konnte mich zumindest gut genug verständigen um herauszufinden, dass wir an Bord warten sollten, bis der Zoll vorbei käme. Tatsächlich dauerte es gar nicht lange, da kamen 4 Polizisten vorbei. Die Herren sprachen zum Glück Englisch und waren ausgesprochen freundlich.
Zunächst wurden unsere Pässe und die Bootspapiere kontrolliert und wir mussten allerlei Fragen beantworten. Wo wir losgesegelt waren, wie lange wir gebraucht hatten, wo wir als nächstes hin wollten usw.
Da der Zoll hier bestimmte Dinge nicht erlaubt, kamen als nächstes die Fragen zu Drohnen, Waffen und Alkohol, die wir natürlich wahrheitsgemäß beantworteten. Wir holten unsere Drohne raus und zeigten den Beamten unsere Seenotsignale. Auch die Bierbilge und unser Fach mit den Rum- und Weinflaschen öffneten wir für eine Inspektion. Hier und da schauten die Beamten auch in die übrigen Staufächer oder fragten nach, was wir sonst noch so dabei hätten.
Die Drohne sorgte für einige Verwirrung, denn niemand von uns konnte die Seriennummer auf dem winzigen Ding finden. Offenbar versteckte sich diese hinter einem QR-Code, aber es dauerte eine ganze Weile und sehr viele Anrufe und Absprachen, bis die Beamten sich zu diesem Thema einig waren. Auch der Alkohol wurde kritisch inspiziert. Ca. die Hälfte der Bierdosen, die wir dabei haben ist zwar alkoholfrei, aber der erste Beamte stellte direkt fest, dass das zu viel wäre.
Unsere Seenotsignale wurden als Waffen eingestuft, auch wenn uns die Beamten versicherten, dass sie gut verstanden, wofür wir die Signale eigentlich dabei haben.
Nach einigem Hin und Her wurde noch mal ein zweiter Blick in meinen Pass geworfen und dann kam auch die Frage nach meinem Nachnamen. Wo ich eigentlich her käme? Nachdem ich meinen Familienhintergrund mit arabischen Wurzeln erklärt hatte, nickten alle zufrieden. Der Alkohol an Bord wurde durchgewunken, nur die Drohne und die Signalraketen mussten verplombt werden.
Wir kramten eine kleine Sporttasche hervor, dort wurde alles reingepackt und der Beamte brachte ein Siegel an. Wir wurden ermahnt, die Tasche während unseres Aufenthalts nicht zu öffnen und uns vor der Abreise noch mal beim Zoll zu melden. Die würden dann das Siegel wieder wegnehmen und wir könnten weiterfahren.
Nach langer Zeit war es endlich mal wieder nützlich einen arabischen Nachnamen zu haben. In Deutschland führt dieser leider seit einiger Zeit öfter mal zu einer hochgezogenen Augenbraue, was nicht nur ungerechtfertigt, sondern auch sehr schade ist.
Die gesamte Einklarierung dauerte etwa 1,5 Stunden, was allerdings hauptsächlich an der Verwirrung mit der Drohne lag. Einer der Beamten hatte noch unsere Pässe und die Bootspapiere mitgenommen um Kopien zu machen und brachte sie später wieder zu uns zurück. Dabei bot uns er uns sogar noch an, dass wir ihn jederzeit ansprechen könnten, falls wir Fragen hätten, auch außerhalb von Zoll-Angelegenheiten. Das ist die typische arabische Gastfreundlichkeit!
Als die Beamten weg waren, kochten wir uns einen großen Topf Spaghetti und futterten erst mal ordentlich, denn auf der Überfahrt hatten wir beide ziemlich sparsam gegessen. Wir stießen auf eine erfolgreiche Ankunft in Marokko an und fielen dann hundemüde ins Bett.












Unseren ersten Tag in Agadir gehen wir ganz gemütlich an. Die Krassy braucht ein wenig Pflege (besonders die nasse Achterkabine) und auch wir wollen uns erst mal von der Überfahrt erholen. Duschen und Toiletten sind hier etwas abenteuerlich und ab sofort werden wir auch wieder mit unserer Kakerlaken-Prävention anfangen. Das heißt, Schuhsohlen mit Salzwasser abbürsten, frische Lebensmittel gründlich in Salzwasser ausspülen und alle Kartonagen entsorgen, bevor sie an Bord gehen. Spätestens ab den Kanaren wäre das ohnehin Programm gewesen.
Da wir hier nicht mehr in Europa sind, müssen wir uns außerdem daran gewöhnen nicht mehr ständig das Internet zur Verfügung zu haben. Hier im Hafen hat zum Glück jemand vergessen sein Starlink mit einem Password zu schützen, also haben wir hier erstaunlich gutes Netz.
Heute Abend werden wir vielleicht noch einen kleinen Ausflug mit der Seilbahn zu einer alten Festung auf dem großen Hügel hinter der Marina machen und ganz sicher suchen wir uns fürs Abendessen irgendwo ein nettes Restaurant.
Marokko ist für uns eine neue Erfahrung, auch wenn ich schon einige muslimische Länder bereist habe. Es ist ein Zeichen von Respekt sich hier ein wenig an die kulturellen Gepflogenheiten anzupassen und nicht in knappen Shorts oder offenherzigen Tops herumzurennen. Auch wenn man leider sehr viele Touristen in eher unpassenden Outfits sieht, haben wir uns zumindest vorgenommen uns etwas respektvoller zu kleiden. Eigentlich soll die Höchsttemperatur diese Woche kaum über 20°C liegen, aber es ist doch deutlich wärmer, vor allem, wenn man an Bord herumwerkelt. Aber sagen wir es mal so: es gibt schlimmeres!
Wow!!! Ich hatte pure Gänsehaut beim lesen. Es war super aufregend 😱
Du warst ja richtig schnell! ☺️ War auch wirklich etwas aufregend, aber zum Glück immer alles gut kontrolliert. Gut, so ein stabiles altes Boot zu haben… Ganz viele liebe Grüße von uns beiden 🥰 hab gesehen, ihr seid auch schon aus dem Wasser ⛵️
Du liebe Zeit, was für eine Reise! Es lebe die schwedische Wertarbeit und besonnenes Handeln. Gut zu wissen, dass ihr gut angekommen seid. Ihr könnt Euch auf die Schulter klopfen, dass ihr wirklich segeln könnt. Liebe Grüße
Vielen lieben Dank! Ein bisschen stolz sind wir schon, dass wir mittlerweile bis nach Marokko gesegelt sind ☺️ Aber ein bisschen Abenteuer gehört nunmal dazu… liebe Grüße!
„You are my Heros and the wind beneath my wings“
Eine Homage an dich und an euch!
was für ein Abendteuer, was für Leistungen, Können und Handeln um Träume wahr werden zu Lassen.
Die Bilder der wütenden See, die aufgetretenen, unvorhersehbaren Komplikationen und Vorfälle, euer besonnenes Handeln hat mir Gänsehaut eingebracht und einen großen Respekt für eure Entschlossenheit und Zusammenhalt.
Ich wünsche mir eine ruhigere Reise und dass ihr heile zurückkommt.
„you are my heros“
🐙🐙🥰🥰
nicht erschrecken: Die Mail is von Mamas IPad
Ganz vielen lieben Dank für deine schönen Worte ❤️
Wir haben dich immer dabei auf unserer Reise und passen immer gut aufeinander auf. Danke für deine Unterstützung und dein Vertrauen in uns, das bedeutet uns sehr, sehr viel 🥰 Ich hab dich lieb!
Ein lesenswerter und wirklich spannender Blog-Eintrag. Hat viel Spaß gemacht dies zu lesen, alles sehr plastisch und ich hatte richtig Bilder vor Augen. Ein toller mentaler Ausflug zu euch und aus dem Alltag.
Das wichtigste ist aber, dass ihr gut angekommen seid. Ich war als Kind in Agadir, habe aber keine Erinnerung mehr daran, außer dass es schön war 😉
Viel Spaß und gute Reise.
Moin Thomas,
Bilder vor Augen und mein Fluchen im Kopf! 😀 Ja, die Überfahrt war bisschen nervig aber alles in allem dann doch ganz gut…
Agadir gefällt uns auch echt gut. Das ist hier mal ein echtes Kontrastprogramm zu den anderen Orten, die wir besucht haben. Die Leute hier sind echt gastfreundlich, wir genießen die Atmosphäre und haben schon viele leckere Sachen gegessen. 🙂
Liebe Grüße!
Moin,
Glückwunsch zur überstandenen Starkwind/Regen/Gewitter-Überfahrt. Gut, das Ihr es noch im Hellen geschafft habt. Landfall bei Dunkelheit ist mir – vom Felsen (Helgoland) mal abgesehen – auch suspekt. Jetzt erst mal erholen + Marokko (Mietauto?) kennenlernen.
Lieben Gruß,
Jürgen
Moin Jürgen,
vielen Dank für die Blumen! Stimmt, jetzt geht es erstmal auf Erkundungstour. Hier lassen wir uns allerdings lieber fahren, als das wir selbst fahren würden… 😀
Ein paar Ausflüge haben wir schon im Kopf, die wir machen wollen, um noch etwas vom Land zu sehen, aber der Blick geht natürlich auch nach vorne.
Liebe Grüße!
Hallo ihr Lieben,
ja das Segeln hab ihr richtig gut im Griff. Danke für eure Berichte. Sie sich so anschaulich, dass ich fühle mit an Bord zu sein. Allerdings ist dann bei mir das Gefühl im Magen, die klamme Kälte in den Segelklamotten gut auszuhalten. Interessant ist auch, dass die kleinen Malheure beim Segeln nie abreißen. Es ist immer wieder spannend. Falls eure weitere Route in der Zeit vom 22.11. bis 13.12. über Teneriffa führt. Sollten wir uns dort treffen.
LG
Hajo
Hey Ha-Jo,
vielen Dank für deine Nachricht! Ja, irgendwas geht immer kaputt und so ist auch immer etwas zu tun. Solange nichts größeres kaputt geht, sind wir ganz zufrieden. Und so bleibt es auch immer ein bisschen aufregend.
Eure Teneriffa-Reise behalten wir im Hinterkopf. Es wäre toll, wenn das klappt, es kann aber auch sein, dass wir dann schon in Richtung Kapverden unterwegs sind. Wir bleiben in Kontakt!
LG
Ich plotte Eure Reise mit. Und drücke uns die Daumen.
LG
Super gemeisterte 4 Tage Überfahrt. Seht es mal so, das war ein sehr gutes Training für das was noch auf euch zukommen kann. Auch mit Blick auf die technischen Probleme habt ihr frühzeitig und auch glücklich reagiert und wisst was ihr ab und zu mal checken müsst. Aber bei euren angeeigneten seemänischen und auch technischen Fähigkeiten habe ich für die weitere Reise ein gutes Gefühl. Ihr schafft das.
Weiterhin gute Reise.
Moin ihr beiden,
Langsam müsste jeder olle Schäkel an Bord einmal durchgetauscht sein. Wir hoffen also auf weniger Bruch bei den nächsten Überfahrten. Das wird schon. 🙂
Liebe Grüße!
Hallo ihr Lieben,
Gott sei Dank 🙏 habt ihr diese schwierige Überfahrt mit Bravour gemeistert – Chapeau!⛵️👌
(Vielleicht haben euch diverse Talismänner auch etwas beschützt!?😉)
Ganz liebe Grüße und allseits gute Fahrt !⛵️🙏
Christine und Bernd 🥰 🤗
Hallo ihr beiden,
Vielen lieben Dank! 🥰 Zum Glück war es hauptsächlich nervig, aber nie ernstlich gefährlich 🙄
Hoffentlich geht es euch allen gut! Ganz viele sonnige Grüße von uns beiden aus Lanzarote 😘☀️