Port Elisabeth, Bequia, St. Vincent and the Grenadines
Barbados, das klingt nach Sonne, Strand und türkisblauem Wasser. Und so ist es auch! Ein ganz besonderes Highlight sind die vielen Schildkröten, die gelegentlich mal ihr Köpfchen aus dem Wasser strecken, sich umschauen und dann wieder abtauchen.
Aber Barbados ist auch Luxus-Urlaub. Die Insel ist unfassbar teuer und das merkt man nicht nur im exklusiven Resort in Port St. Charles, wo wir vor Anker lagen, sondern auch an Lebensmittelpreisen und den exorbitant teuren Restaurants und Bars auf der Insel. Wir hatten kurz überlegt eine der vielen weltberühmten Rum-Distillen von Barbados zu besuchen, aber nach einer kleinen Recherche war diese Idee schnell verworfen. Für 90 US-Dollar pro Person für eine 45-minütige Führung war es uns die Sache dann doch nicht wert…
Einkaufen machte auf Barbados auch wenig Spaß, denn einerseits bekam man hier nur wenige importierte Lebensmittel und die waren dann andererseits völlig überteuert. Unser Traum von frischen Mangos, Kokosnüssen und Avocados musste also noch ein wenig weiter geträumt werden…
Wir pendelten mit der Krassy ein wenig zwischen Port St. Charles und Speightstown hin und her, denn in Speightstown gibt es ein bisschen mehr Infrastruktur, Lebensmittelläden und Restaurants, allerdings war hier der Schwell in der Ankerbucht so stark, dass das Anlanden mit dem Dinghy unmöglich war. Zwischen zwei riesigen Wellen konnte man eine Person an der Pier vor dem Ort absetzen, aber auch das war etwas abenteuerlich, sodass wir nach einem rudimentären Einkauf beschlossen, doch wieder zurück nach Port St. Charles in die etwas ruhigere Bucht zu fahren.
Da es vorerst unser letzter Abend mit Gerrit und Nicole von der Carinya werden würde, wollten wir unsere erfolgreichen Überfahrten noch mal gebührend feiern. Auf Barbados geht in den Restaurants allerdings nix ohne Reservierung und so bekamen wir nur noch einen Tisch in einem super-schicken Restaurant mit Blick aufs Meer. Nobel geht die Welt zugrunde! Das war wahrscheinlich das teuerste Abendessen unseres Lebens, aber es war ein wunderschönes Restaurant, ausgezeichnetes Essen und natürlich eine großartige Gesellschaft!





Am nächsten Vormittag ging es für uns also weiter. Eigentlich wollten wir in Speightstown noch mal einen kurzen Zwischenstop machen um noch ein paar mehr Lebensmittel zu bunkern, aber der Schwell hatte noch immer nicht nachgelassen und so wurde entschieden, dass das Anlanden wohl doch keine gute Idee wäre. In der Hoffnung auf Bequia frisches Obst einkaufen zu können, machten wir uns also auf den Weg in die nächste Nachtfahrt.
Zwischen den beiden Insel liegen ca. 100 Seemeilen, also eine Trip von knapp 24 Stunden. Unsere Nachtwachen zogen Christian und ich nach gutem alten 3-Stunden-Rhythmus durch und Jens leistete uns nachts immer mal wieder Gesellschaft während der Wachen. Der Wind war schon wieder ziemlich mau und so kamen wir in der Nacht teils etwas mühsam voran. Nur ein durchziehender Schauer ließ uns ein paar Stunden lang den Turbo zünden.
Am Vormittag erreichten wir das riesige Ankerfeld von Port Elisabeth auf Bequia. Einen Hafen gibt es hier nicht, aber in der geräumigen Bucht kann man entweder an eine der Ankerbojen gehen oder auf 3 Meter Wassertiefe den Anker fallen lassen. Port Elisabeth ist ein kleines Paradies, vor allem für Segler. Man liegt hier wunderbar geschützt zwischen unzähligen anderen Booten, es gibt so genannte Boat Boys, die mit Dinghies oder Servicebooten herumfahren und alle möglichen Waren und Dienstleistungen anbieten und die ganze Bucht ist gesäumt von bunten, quirligen Bars und Restaurants, von Mandelbäumen umrahmten Sandstränden und Obst- und Gemüsehändlern. Es ist einfach wunderschön hier und obwohl wir schon einmal hier waren, ist uns erst jetzt so richtig die volle Schönheit dieses Ortes bewusst geworden. Wir sind in der Karibik angekommen!
Als erste Amtshandlung sprangen wir drei erstmal direkt ins Wasser sobald der Anker unten war. Herrlich! Das Wasser ist badewannenwarm und trotzdem wunderbar erfrischend, wenn man hier in der Hitze schön durchgegart ist. Nach der kleinen Erfrischung kauften wir von einem freundlichen Boat Boy eine Kiste Carib-Bier und machten uns dann auf den Weg zur Einklarierung.
Und wo wir schon mal an Land waren organisierten wir uns gleich etwas Bargeld und kauften dann einen großen Berg frisches Obst und Gemüse ein, darunter Carambolas (Sternfrüchte), Mangos und natürlich Kokosnüsse. Darauf hatten wir uns jetzt schon seit Wochen gefreut.









In Bequia kann man einfach mal genießen. Die Stimmung hier ist einfach – karibisch. Und wenn man Lust drauf hat, dann kann man sich mit einer aufgeschnittenen Kokosnuss, aus der man den frischen Saft mit einem Strohhalm heraus trinkt unter den Mandelbäumen am Strand in den Schatten setzen und das bunte Treiben in der Bucht beobachten. Oder man lässt sich in einer der vielen Bars bei karibischer Steeldrum-Musik einen hausgemachten Rum-Punch schmecken. Zum Relaxen ist hier für jeden was dabei!














Die Insel ist mit 18 km2 und ca. 5000 Einwohnern die größte Insel der Grenadinen und hatte bis weit ins 20. Jahrhundert eine lange Walfangtradition. Nach dem „Internationalen Übereinkommen zur Regelung des Walfangs“ ist es den Menschen auf Bequia übrigens bis heute erlaubt auf traditionelle Art Walfang zu betreiben, allerdings wird dies heute so gut wie gar nicht mehr gemacht.
Als wir gestern gerade mal wieder eine Ründchen um die Krassy geschwommen waren, kam ein kleines Dinghy zu uns. Zwei sympathische Jungs sprachen uns an, ob wir Lust hätten am Abend in ihrem Lokal zum Essen vorbei zu kommen. Es gäbe gegrillten Lobster mit Beilagen und man könnte vom Hügel aus bei leckeren Cocktails den Sonnenuntergang beobachten. Das klang super und so sagten wir zu am Abend zum Essen vorbei zu kommen.
Wie empfohlen nahmen wir also kurz vor 17 Uhr ein Taxi aus dem Ort um uns den Hügel hinauf bringen zu lassen. Der Weg war etwas schwierig zu finden, also hatte uns Ken, der junge Mann, der uns eingeladen hatte, empfohlen uns von einem Taxi zu einem kleinen Wanderpfad bringen zu lassen. Der Taxifahrer erzählte uns auf der kurzen Strecke noch einiges über Bequia, unter anderem, dass die Kinder hier wohl morgens mit der Fähre zur Hauptinsel St. Vincent fahren müssen um dort zur Schule zu gehen. In Port Elisabeth gibt es nur eine Grundschule und eine kleine Highschool, die älteren Kinder müssen zur Nachbarinsel.
Auf dem Hügel setzte uns der Taxifahrer an einer steil ansteigenden Straße ab. Hier führte ein kleiner Trampelpfad in den dichten Wald, gesäumt von kleinen gelben Hinweisschildern, die uns zur Treehouse Bush Bar führten. Unterwegs begegneten uns Tausendfüßler und allerlei exotische Pflanzen und schon nach einer kurzen Strecke erreichten wir tatsächlich ein Baumhaus.
Ken erwartete uns bereits und hieß uns herzlich willkommen. Er hat diese kleine Oase mit eigenen Händen 2018 errichtet und nutzt die Sommermonate, wenn keine Touristen da sind, um seine wunderschöne Bar weiter auszubauen. Den verheerenden Hurricane Beryl im vergangenen Jahr hat das stabile Baumhaus wohl vollkommen unbeschadet überstanden. Ken und seine Lebensgefährtin Ashanti, die uns liebevoll mit Getränken versorgte, leben tatsächlich hier draußen in dieser abgeschiedenen Wildnis. Das Baumhaus ist liebevoll hergerichtet, mit einer Bar und einer voll funktionsfähigen kleinen Küche. Auf der umliegenden Terrasse hat man einen unvergleichlichen Ausblick auf die Bucht und den Sonnenuntergang während immer wieder grün schimmernde Kolibris in die blühenden Bäume flattern, die scheinbar aus dem Boden des Baumhauses heraus wachsen.














Zum Essen waren wir an diesem Abend die einzigen Gäste und bekamen ein eigens für uns gekochtes Essen mit frisch gegrilltem Hummer, Kokosnuss-Reis, gegrillten Kartoffeln, Maiskolben und Salat. Alles wurde liebevoll von den beiden zubereitet, während wir mit kalten Getränken die Aussicht auf die Bucht genossen. Wenn ihr mal das Vergnügen habt nach Bequia zu kommen, dann können wir nur empfehlen Ken und Ashanti für ein Abendessen in ihrem wunderschönen Baumhaus zu besuchen! Dieser Abend wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Heute geht es für uns weiter zu den Tobago Cays, einer winzigen, aber bei Seglern sehr beliebten Inselgruppe an der man direkt hinter einem Riff geschützt ankern kann. Hier kann man toll schnorcheln und dabei die vielen Meeresschildkröten ganz aus der Nähe beobachten. Wir waren auf unserer letzten Reise schon mal dort und freuen uns schon auf das türkisblaue Atoll.
Moin zusammen,
auch von mir verspätete Glückwünsche zur gelungenen Überfahrt.
Bequia ist in der Tat viel „karibischer“ als Barbados; so etwas wie Euer Diner im Baumhaus (bin neidisch!!) werdet Ihr da vergeblich suchen.
Da ihr ja mittlerweile auf dem Weg zum Horseshoe-Reef seid, kann ich Euch Baradal empfehlen. Insbesondere Petit Bateaux war bei meinen beiden Besuchen mit der „Alex“ seinerzeit ziemlich stark frequentiert.
Und wenn Ihr dann noch Zeit habt, fahrt nach Palm Island. Ist zwar wohl mehr oder weniger ’ne Privatinsel, wenn man aber nett fragt darf, man die auch betreten. Damals (’99) gab‘ es am Strand einige Rum-Punsch Buden. Eine offerierte einen „Palm Island special“ (lt. meinem Logbuch bestehend aus Rum, Vodka, Apricot, Orange Juice, Grenadine, …, Eis): trank sich hervorragend, man sollte es aber bei einem belassen …
Moin Jürgen,
vielen lieben Dank!
Baradal haben wir tatsächlich bei unserem letzten Besuch ausgiebig erkundet und die vielen Leguane bestaunt. Diesmal lagen wir direkt vor der Insel an einer Boje.
Das obligatorische Lobster-Barbecue am Strand haben wir uns auch nicht entgehen lassen!
Palm Island ist ziemlich verwüstet nach dem Hurrikan vom letzten Jahr. Wir lagen dort kurz an einer Boje während Christian in Clifton ausklariert hat. Von dem Hotel und den Strandhütten ist nicht mehr viel übrig…
Liebe Grüße aus Grenada!
Hallo ihr beiden, mein Gesicht ist grün vor Neid, ich würde im Urwald verschwinden! Wie herrlich ist die Insel und die Aussicht, während wir uns den Hintern abfrieren. Weiterhin Mast- und Schotbruch, wir warten ungeduldig auf neue Geschichten.
Liebe Grüße von Armin und Anja
Hallo ihr Lieben!
Wir versuchen euch mal ein bisschen Wärme rüber zu schicken, hier haben wir mehr als genug, da bricht einem regelmäßig der Schweiß aus…
Wir schreiben fleißig weiter, neue Berichte von uns sind schon in Arbeit.
Liebe Grüße nach Bremen!